Mai/Juni 2017
Zu Beginn unserer Trennung schlug mir MK vor, daß ich die Kinder jedes zweite Wochenende sehen könnte. In der akuten Trennungsphase ohne eigene Wohnung und in dem Bewusstsein etwas verbrochen zu haben, willigte ich ein. Ich bot ihr an auch an Abenden an denen sie politische Termine hatte die Kinderbetreuung zu übernehmen.
In dieser Zeit unternahm ich, da ich noch keine eigene Wohnung hatte, mit meinen Kindern Dinge, für die man keine Wohnung braucht: im Park spielen, Kino, Schwimmbad, Ausflüge, Museumsbesuche, Freizeitparks ….
Meine Tochter nahm schon zu dieser Zeit nicht an jeder Unternehmung teil, was zur Folge hatte, dass ich sie manchmal nur noch einmal im Monat zu Gesicht bekam.
Es fand eine Veränderung statt. Ich spürte bei ihr eine zunehmende Entfremdung, die mich schmerzte.
Juli 2017
Nachdem ich meine Wohnung bezog, im Juli 2017, kam sie bis auf zwei Ausnahmen gar nicht mehr. In einem Telefonat formulierte sie, dass sie die Wohnung Scheiße fände, die Wohnung am Arsch der Welt wäre (10 Gehminuten) und sie niemals einen Fuß in die Tür setzen würde.
Es gab dann noch ein Wochenende an dem sie es doch tat. Und es gab einen Urlaub den ich mit meinen Kindern zusammen verbrachte. Doch das ist eine andere Geschichte.
Mein Sohn kam weiterhin zu mir.
Oktober 2017
Ich lernte im Herbst 2017 die Liebe meines Lebens kennen. Auch das ist eine eigene Geschichte. Wir überlegten gemeinsam, was wir dafür tun könnten, dass meine Tochter wieder zu mir käme und ich wieder Anteil an ihrem und beide Kinder Anteil an meinem Leben finden könnten. Mit dem Ziel, für alle die Schmerzen der Trennung zu überwinden. Diese wenn es ginge zu heilen. Wir waren überzeugt, dass das gelingen könnte. Schritt für Schritt.
Ich vermittelte MK mehr oder weniger direkt die große Veränderung in meinem Leben. Sie war dann der Meinung, diese Veränderung müsse den Kindern im Rahmen eines moderierten Gesprächs mitgeteilt werden. Ich war dagegen, da ich überzeugt war, dass es einfacher für die Kinder wäre, dieses schrittweise zu erfahren.
In einer Phase, in der der ich meine Tochter bereits einige Monate nicht gesehen hatte, sollte ich in einer fremden Umgebung, einer Art Büro oder Besprechungszimmer im Beisein einer fremden Person über die Veränderung in meinem Leben sprechen? Über meine neue Liebe, die gerade am Anfang stand? Der Gedanke erschien mir widersinnig. Wir schrieben immer wieder mal darüber.
Es geschah eines Tages (14.März 2018), dass ich meinen Sohn zu sich nachhause brachte. Er flitzte ohne sein Gepäck aus dem Auto und rannte die Treppe zur Wohnungstür hoch. Ich kam ihm mit seiner Tasche hinterher. Die Tür öffnete sich einen Spalt und er schlüpfte hindurch. Ich sah ihn hinter dem Türspalt stehen. Er stand mit weit aufgerissenen Augen da und sah wie mir schien ängstlich zur Person hinter der Tür, vermutlich seine Mutter (MK). Durch den Türspalt steckte ich ihm seine Tasche entgegen. Eine andere Hand erschien, griff die Tasche und verschloss die Tür. Ich ging.
Nach kurzer Zeit bekam ich per WhatsApp eine Nachricht von MK es in Zukunft zu unterlassen einen Fuß vor die Tür der Wohnung (meiner Kinder) zu setzen. Es handelt sich dabei um die Wohnung, für die ich immer noch die Miete zahle, in der ich 6 Jahre gelebt habe und in der u.a. meine Kinder wohnen.
In einem anschließenden Telefonat untermauerte sie ihre Haltung damit, dass ich dort eine Persona non Grata wäre und ich dies zu akzeptieren hätte.
Ich war überzeugt davon, dass es schrittweise möglich wäre meine Kinder an die Situation zu gewöhnen, in dem man ungezwungene Gelegenheiten arrangiert, in denen es zu Begegnungen von meinen Kindern mit Lenka und ihrem Sohn Max kommen kann.
In dieser Zeit hatte sich meine Tochter bereits von mir distanziert und es gab nur noch meinen Sohn, der Kontakt mit mir hielt und mich besuchte.
Das erste Mal besuchte mich Lenka an einem Wochenende als mein Sohn gerade bei mir war, um ihre Hündin Luna, die bei uns war, abzuholen. Das ganze dauerte ungefähr eine halbe Stunde. Lenka und mein Sohn gaben sich die Hände und begrüssten sich kurz. Wir Erwachsene tranken in der Küche eine Tasse Tee, während mein Sohn im Wohnzimmer eine Pokemon-Film zu Ende schaute. Dann gingen wir zu ihm rüber. Mein Sohn war lustig und offen. Wir plauderten etwas über Tiere und Hunde im Speziellen. Lenka verabschiedete sich bei uns und fuhr dann nachhause nach Neumarkt.