8. Juli 2018
Heute haben uns meine Schwester und ihr Mann mit ihren Kindern besucht. Wir haben uns sehr auf diesen Besuch gefreut. Es war auch das erste Mal war, dass Lenka diesen Teil meiner Familie kennenlernte.
Ich machte zuerst eine kleine Führung durch die Wohnung und dann setzten wir uns raus auf die Terrasse. Dort unterhielten wir uns eine Weile. Ich erfuhr, dass meine Nichte (16) meine Tochter zwei Wochen vorher angeschrieben hatte, aber keine Reaktion von ihr zurückbekam. Darüber war sie sehr traurig.
Um sie zu beruhigen, erzählte ich ihr von einem Beratungsgespräch, das ich einige Tage vorher hatte. Die Beraterin des Jugendamtes erklärte mir in dem Telefonat, dass viele Kinder bei der Trennung der Eltern mit der kompletten Blockade eines Elternteils reagieren. Meistens blockierten sie den Elternteil, der gegangen ist. Sie beruhigte mich damit, dass dieses Verhalten nichts mit der Liebe der Kinder zu diesem Elternteil zu tun hätte.Vielmehr wäre es ein Weg aus dem Loyalitätskonflikt in dem sich diese Kinder befinden. Der einfachste und für viele Kinder der einzig mögliche Weg.
Ich erzählte von der Aufnahme meiner Tochter in die Begabtenförderung ihres Gymnasiums im kommenden Schuljahr und wie sehr ich mich darüber freute. Und dass ich trotzdem heulen musste, als ich es erfahren hab.
Mein Schwager wollte mich dann auch beruhigen. Er meinte dass Ablehnung der eigenen Kinder nicht zwingend mit der Trennung zu tun haben müsste. Er hätte seine Tochter wegen diverser Freizeitaktivitäten (Judoturnier, Fussballturnier, Party mit Übernachtung usw.) auf der Autofahrt zu uns das erste Mal nach Tagen wieder zu Gesicht bekommen. Auf seine Frage, wie es ihr ginge, antwortete sie ihm sinngemäß, dass sie lesen wolle und er sie daher in Ruhe lassen solle. Das beruhigte mich tatsächlich etwas.
Mein Schwager hatte bei seinem Lieblingsbäcker eine Mini-Sachertorte erstanden, die die Fahrt zu uns gerade noch überstand hatte. Mit Kaffee und Saft machten wir uns darüber her.
Wir saßen um den Esstisch im Wohnzimmer, während Lenka von der offenen Küche aus am Gespräch teilnahm, während sie unser Abendessen vorbereitete.
Es gab Seeteufel mit geschmortem Gemüse. Das war Fenchel, rote Süsskartoffeln, Möhren und kleine Kartoffeln aus dem Backofen. Vorher gab es noch Jakobsmuscheln auf Wildkräutersalat. Es war sooo lecker…
Ich fragte Elea, ob sie schon berufliche Pläne hätte. Wider Erwarten hatte sie sich tatsächlich schon damit beschäftigt. Sie überlegte, zur Polizei zu gehen. Dort könne man studieren. Kriminalistik, und Psychologie würde sie interessieren. Bereits während des Studiums gäbe es Geld und man würde mit anderen zusammenwohnen. Elea hatte dann auch viele Fragen zu meinem Büro, die ich ihr ausführlich beantwortete.
Anselm hatte dann die Idee, dass wir an dem letzten Juliwochenende eine Kanufahrt mit den Kindern unternehmen könnten. Nur die Papas und alle Kinder. Das fand ich eine wundervolle Idee