Mediation – Februar

MK sprach von einer mehrtägigen Reise, die sie mit meiner Tochter unternehmen wolle, und dass eventuell finanzielle Unterstützung nötig wäre. Sie vermied es hierbei aber mir  gegenüber eine konkrete Bitte auszusprechen.

Ich sagte dazu, dass ich prinzipiell bereit wäre, die Reise zu unterstützen, dass es sich aber im Moment komisch für mich anfühlt, da egal wo ich meine Tochter unterstütze ( Klavier- und Saxofonunterricht, Brille, Klamotten, Skilager etc.) nichts, also rein gar nichts zurückkommt. Das höchste der Gefühle wäre ein lapidares „Danke“ ihrer Mutter per WhatsApp.

Auf die Frage, wo während der Reise mein Sohn wäre, hieß es, er werde bereits von ihrer Tante fremdbetreut. Die Mediatorin machte MK darauf aufmerksam, dass ihrer Meinung nach der Vater an erster Stelle für die Betreuung verantwortlich und zuständig wäre. Ich ergänzte, dass dies jederzeit möglich wäre und ich dies gerne tun würde.

Dann sprachen wir über die anstehende Kommunion. Die Mediatorin hatte unseren Sohn erst wenige Tage vorher zum Gespräch bei sich und berichtete, dass er mich in der Kirche dabei haben wolle, aber nicht beim anschließenden Essen. Auf die Frage, warum dass so sei, antwortete er, dass sich sonst Mama und Papa streiten würden. Als sie ihn fragte, wie es wäre wenn sie sich nicht streiten würden, sagte er, dass er mich auch beim Essen gerne dabei haben würde. Die Mediatorin bekräftigte, dass es ihrer Meinung nach wichtig wäre, wenn der Vater bei diesem Ereignis dabei wäre.

MK erschien dann etwas unsicher und erläuterte, dass das Kind an so einem besonderen Tag nicht belastet werden sollte. Ich entgegnete, dass es nur wenige Ereignisse gäbe, die die Möglichkeit zu einer Normalisierung bieten. Und dass mit jedem Ereignis, bei dem ich ausgegrenzt werde, die Entfremdung manifestiert würde.

Ich erinnerte an die Trauerfeier für meinen Vater, bei der es ebenfalls eine gute Gelegenheit gegeben hätte, z.B. durch einfaches Nebeneinandersitzen in der Kirche den Kindern zu signalisieren, dass auch wenn wir – Mama und Papa – ein Problem zusammen haben, es möglich ist, diese Probleme beiseite zu schieben. Diese Gelegenheit wurde leider nicht genutzt. Im Gegenteil wurde dort die Ausgrenzung meiner Person durch meine Exfrau und die Kinder für alle Teilnehmer deutlich.

MK äußerte, dass ich schon immer ein schlechtes Verhältnis mit meinen Kindern gehabt hätte. „Wann hast du denn schon mal etwas mit ihnen unternommen?“

Sie begann sich in Rage zu reden, geiferte, mit verzerrtem, verkniffenem, roten Gesicht gab sie vor in meine Rolle zu schlüpfen und schrie „Ich, ich, ich“ … wie egozentrisch ich wäre, alles würde sich in meinem Leben nur um mich drehen.

Ich widersprach ihr. Keiner hätte mir das jemals vorgeworfen und dass ich komplett entgegengesetzte Rückmeldungen aus meinem Umfeld erhalten würde. Das stellte sie mit einem „Von wem denn?“ in Frage. Ich antwortete, von meiner Familie, von meinen Mitarbeitern, von meinen Geschäftspartnern usw.

Wir sprachen dann über die Metapher des Unfalls, den ich verursacht hätte. Dazu schreibe ich an anderer Stelle ausführlicher.

Nur kurz: in diesem Bild bin ich der Unfallfahrer, der mit 200 Sachen gegen eine Betonwand gefahren ist. Meine Mitfahrer wären jetzt alle verletzt.

Die Mediatorin ergänzte das Bild mit der Feststellung, dass es vier Verletzte gäbe.

 

 

 

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