Schatz…

Ich habe mich nach meiner Trennung neu verliebt und bin seit dem in einer festen Beziehung. Wie drückt man das jetzt am besten aus? Meine Partnerin? Meine neue Liebe? Meine Lebensgefährtin? Meine Freundin? Meine neue Frau? Alles hört sich irgendwie unvollständig an. Sie ist einfach alles zusammen.

Wir nennen uns von Anfang an „Schatz“ , obwohl weder sie noch ich dieses Wort in unserem früheren Leben jemals verwendet hat. Es kam automatisch. Vielleicht, weil es genau das ausdrückt, wie es sich für uns anfühlt. Ich liebe sie über alles. Wenn die Scheidung überstanden ist wollen wir heiraten.

Wir lernten uns über ein Partnerschaftsportal im Internet kennen. Wir schrieben eine Woche miteinander, bevor wir uns das erste Mal trafen. Wir verabredeten uns auf einem Platz in Neumarkt, dem Reitstadl, auf dem ein großer Brunnen steht. Ich lief auf den Brunnen zu und begann ihn dann zu umrunden. Sie kam mir von der anderen Seite mit einem bezaubernden Lachen entgegen und trat in mein Leben.

An diesem ersten Abend hat es sofort gefunkt. Wir saßen bei gedämpftem Licht in einer Trattoria und unterhielten uns. Nach einer knappen Stunde nahm sie, während sie etwas erzählte, wie selbstverständlich meine Hand in ihre Hände.

Sie lebte so wie ich in Trennung, wohnte aber zu dieser Zeit noch in ihrem alten Zuhause bei ihrem Mann und ihrem Sohn, in einem schönen, neuen Haus, dass sie selber entworfen hat.

Es war schon dunkel als wir das Lokal verliessen. Ich brachte sie noch zu ihrem Auto. Dazu mussten wir durch einen kleinen, unbeleuchteten Park. Wir gingen Hand in Hand und redeten ohne Unterbrechung. Als wir durch die Bäume die Straße sehen konnten und sich das Ende des Parks abzeichnete sagte ich: „Schade, dass der Weg schon zu Ende ist.“ Wir blieben im Dunklen stehen und drehten uns zueinander. Dann küssten wir uns. Wir gingen dann zu ihrem Auto. Wir umarmten uns noch zum Abschied, dann stieg sie ein und fuhr nachhause.

Von diesem Tag an trafen wir uns so oft wir konnten. Einen Monat später bezog sie eine kleine Wohnung in Neumarkt. Ich half ihr beim Umzug und schlief dort von Anfang an. Seitdem leben wir zusammen. Es dauerte noch zweieinhalb Monate, bis wir gemeinsam ein Wohnung in Nürnberg bezogen.

Wir leben zu zweit. Ihr Sohn kommt am Wochenende zu uns und übernachtet einmal, entweder von Freitag auf Samstag oder von Samstag auf Sonntag, dann bringen wir ihn wieder zurück nach Neumarkt. In dieserZeit ist er meistens in seinem Zimmer, wo er online mit seinen Freunden Playstation spielt oder sich Serien auf Netflix anschaut. Zum Essen kommt er dann für ein paar Minuten raus. Unsere Versuche ihn zu irgendwelchen Aktivitäten zu bewegen, egal ob Eis essen, Unternehmungen, zusammen mit dem Hund raus oder ins Kino, schlagen meistens fehl. Pubertier eben ….

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